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Anleitung: Prozessor mit AI Overclocking übertakten

Jul 02, 2020 Written by:Maximin Mueller

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Mit AI Overclocking ist es so einfach wie nie zuvor, euer System mit wenigen Mausklicks zu übertakten. In dieser Anleitung zeigen wir euch, wie ihr das volle Potenzial eures Systems entfaltet!

Euer System zu übertakten bedeutet, ungenutztes Potenzial für eine bessere Leistung freizuschalten. Die Vorstellung, den Prozessor an sein Leistungslimit zu bringen, ist für jeden PC-Nutzer verlockend. Allerdings werden vor allem Einsteiger von dem Vorhaben abgeschreckt. ROG bietet seit Jahren automatisierte Lösungen wie die 5-Wege-Optimierung oder den OC Tuner an, die es auch unerfahrenen Nutzern ermöglichen, die Grenzen ihres Systems mit nur wenigen Mausklicks auszuloten. Mit den neuen ROG Z490-Mainboards wird das automatisierte Überakten durch intelligente Vorhersagen auf ein neues Level gehoben! AI Overclocking (AI OC) ist schneller und effizienter als andere Methoden und ermöglicht in wenigen Schritten das Übertakten des Systems vom UEFI oder Windows aus.

Intelligente Vorhersagen für beste Übertaktungsergebnisse

Die neue automatisierte Übertaktungslösung macht das Rätselraten beziehungsweise mühsame Austesten beim CPU-Übertakten überflüssig. AI Overclocking ist intelligenter als vorgefertigte Übertaktungsprofile, da es die Einstellungen speziell auf euer System zuschneidet. Der eigens entwickelte Algorithmus bewertet das Übertaktungspotenzial der CPU und die Kühlmöglichkeiten des PCs, bevor er eine Bewertung erstellt. Die daraus resultierende Kühler-Punktzahl bildet die Basis für eine optimierte Konfiguration eures PCs. Auf dem Screenshot könnt ihr die Vorhersage der Kühlerbewertung am rechten Rand sehen.

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Die AI Overclocking Funktion kann im UEFI unter dem Reiter „AI Tweaker“ aktiviert werden.

Nachdem diese festgelegt wurde, empfiehlt es sich die Option zu aktivieren, dass AI Overclocking ständig dazulernen soll. Dann werden Systeminformationen wie die Temperatur, Leistungsaufnahme und Lüftergeschwindigkeiten stets überwacht, um die Leistungsfähigkeit eurer Kühlung einschätzen zu können. Temperaturveränderungen (Sommer/Winter), Staub und Komponenten-Upgrades können die Kühlerbewertung nachträglich beeinflussen. Die künstliche Intelligenz erkennt diese Veränderungen und passt die Einstellungen automatisch an, um zu gewährleisten, dass das System immer stabil läuft.

AI Overclocking Anleitung

In diesem Beispiel verwenden wir ein ROG STRIX Z390-I GAMING Mainboard in Kombination mit einem Intel Core i7-9700K Prozessor der neunten Generation. Dieser Achtkern-Prozessor hat eine Basistaktfrequenz von 3,6 Gigahertz und kann im Turbo-Modus alle acht Kerne auf 4,6 GHz boosten. Bei der Kühllösung für die CPU fiel die Wahl auf die ROG Ryuo 240 All-in-One-Wasserkühlung. Der einfachste Weg AI Overclocking zu nutzen ist das UEFI aufzurufen, wodurch die Installation einer Software entfällt. Im UEFI ist außerdem eine Anleitung integriert, die den Prozess beschreibt. Um diese aufzurufen, müsst ihr beim Startvorgang des PCs die Entfernen- oder F2-Taste drücken und anschließend „AI OC Guide“ im oberen Bereich auswählen. Alternativ ruft ihr die Anleitung im UEFI mit der F11-Taste auf.

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Im UEFI ist eine Anleitung integriert, die alles Schritt für Schritt erklärt.

Im ersten Schritt laden wir die Standardeinstellungen, indem die Taste F5 betätigt und die Änderungen anschließend mit F10 gespeichert werden. Durch diesen Schritt wird eine stabile Basislinie geschaffen, damit AI Overclocking das System optimal auswerten kann. Im nächsten Schritt wird unter Windows ein Stabilitätstest durchgeführt. Hierfür empfehlen sich Programme wie Blender, Prime95, Aida64, ROG RealBench, Intels Extreme Tuning Utility (XTU) oder jedes andere Programm, das die CPU stark auslastet. Je länger und intensiver der Stresstest durchgeführt wird, desto genauer kann AI Overclocking die Limits eures Systems ausloten. Das bedeutet allerdings nicht, dass ihr euer System einen Tag lang einem Stresstest unterziehen müsst. Wir haben uns für Intel XTU entschieden und den Test 30 Minuten lang ausgeführt, was ausreicht, um das Systems zum Schwitzen zu bringen.

Wenige Mausklicks für 800 Megahertz Leistungsplus

Sobald der Test abgeschlossen ist, startet ihr den PC neu und ruft wieder das UEFI auf, wo ihr den „AI Tweaker“-Bereich aufruft. In diesem müsst ihr lediglich die CPU Core Ratio auf „AI Optimized“ stellen, um das AI Overclocking zu aktivieren. Die künstliche Intelligenz hat in unserem Beispiel eine Kühlerbewertung von 175 Punkten ermittelt. Sie hat zudem einen optimalen Takt von 5,2 GHz für alle acht Kernen prognostiziert, was ein beeindruckendes Leistungsplus von 800 Megahertz gegenüber den Werkseinstellungen darstellt! Um die Übertaktungskonfiguration anzuwenden, müsst ihr nur noch die F10-Taste drücken und die ermittelten Werte in Windows auf Stabilität prüfen.

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Programme wie Intels Extreme Tuning Utility eignen sich gut für einen Stabilitätstest.

In unserem Beispiel läuft das System bei einem weiteren Stresstest mit Intel XTU stabil, wenngleich die Temperaturen knapp 80°C erreichen. Im Durchschnitt betrug die CPU-Temperatur jedoch lediglich 69°C – ein sehr guter Wert, der am ehesten Alltagssituationen wie in Spielen entspricht. Das war schon alles! Euer System ist mit nur wenigen Mausklicks und geringem Aufwand übertaktet worden und stellt euch nun deutlich mehr Leistung zur Verfügung. Der gesamte Vorgang hat kaum länger als die Stunde gedauert, die für die beiden Stresstests benötigt wurde. Für bessere Ergebnisse empfehlen wir längere Stresstests. Wer hingegen auf schnelle Ergebnisse aus ist, kann auch kürzere Stresstests durchführen und sich darauf verlassen, dass die künstliche Intelligenz ihre Bewertung mit der Zeit verfeinert.

AVX Instruction Offset manuell anpassen

AI Overclocking passt aufgrund von Limitierungen mit diesem Parameter nicht das AVX Instruction Offset an. AVX-Anwendungen generieren mehr Hitze und setzen daher in der Regel geringere Taktfrequenzen voraus. Daher solltet ihr das AVX Offset manuell anpassen, wenn ihr mit entsprechenden Anwendungen arbeitet. Derselbe Algorithmus, der die Taktfrequenz für alle Rechenkerne bestimmt, berechnet auch die höchste stabile AVX-Frequenz. Dadurch ist es sehr einfach, die Voraussage zu überprüfen und den Offset angemessen anzupassen. Dieses Thema wird auch Schritt für Schritt in der Anleitung im UEFI beschrieben.

Mensch gegen Maschine

Abschließend überprüfen wir, wie gut AI Overclocking im Vergleich zum manuellen Übertakten funktioniert. Hierzu haben wir AI OC deaktiviert und den Prozessor selbst über die AI Suite Software übertaktet. Im ersten Schritt wurde der Multiplikator auf 53X angehoben, um eine Taktfrequenz von 5,3 GHz zu erreichen. Dieser Schritt führte allerdings dazu, dass das System "einfror" - also nicht mehr reagierte. Indem der Grundtakt schrittweise auf 101 MHz angehoben wurde, konnten problemlos 5,252 GHz erreicht werden. Das ist allerdings nur ein Prozent höher als der per AI Overclocking erzielte Wert – außerdem nahm das manuelle Übertakten mehr Zeit in Anspruch. Das Anheben der CPU-Spannung führte ebenfalls zu keinen höheren Taktfrequenzen.

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Das manuelle Übertakten per AI Suite führte im Test zu minimal besseren Ergebnissen und nimmt mehr Zeit in Anspruch.

AI Overclocking ist somit ein beeindruckendes automatisiertes Übertaktungswerkzeug, das über den Ansatz andere Lösungen hinaus geht und das System stets im Blick behält. Es eignet sich für Einsteiger, die mit wenig Aufwand ihre CPU übertakten möchten. Erfahrene Übertakter können die Funktion hingegen nutzen, um schnell eine stabile Basislinie zu erreichen, auf der sie für weitere Übertaktungsoptimierungen aufbauen können.

AI Overclocking ist auf ausgewählten Z390 Mainboards wie der Strix- und Maximus-Serie erhältlich.